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Jordanien - Eine Reise in vergangene Zeiten

Reisebericht von Carol Kahmann
©filippo-cesarini/unsplash.com

Jordanien - Eine Reise in vergangene Zeiten

Reisebericht von Carol Kahmann

Gemeinsam mit 9 MICE-Planern ging es für Carol im Juli mit unserem Flugpartner Royal Jordanian und unserer Partner-DMC Magic Arabia nach Jordanien. Ein Land voller Geschichte, Kultur und atemberaubender Landschaften!

Mit nur etwas mehr als 4 Stunden Flugzeit von Frankfurt, respektive Zürich, kamen wir am Flughafen Queen Alia International in Amman an. Noch vor der Passkontrolle begrüßte uns ein Mitarbeiter von Magic Arabia, um uns im VIP-Verfahren durch die Passkontrolle zu begleiten. In der Zwischenzeit konnten wir unser Gepäck holen und uns schon nach draußen begeben, wo uns arabische Trommelmusik erwartete, die als Begrüßungsritual für nach Hause kehrende Familien und Freunde gespielt wird.

Vom Flughafen fahren wir ca. 45 Minuten ans Tote Meer, welches der am tiefsten gelegene, zugängliche Punkt der Erde (an Land) ist und sich mittlerweile schon 427 Meter unter dem Meeresspiegel befindet (1970 lag es noch bei 389 Meter). Durch das Abzapfen des zufließenden Jordan Flusses und der Verdunstung, sinkt der Wasserstand jedes Jahr um ca. 1,1 Meter und stellt nicht nur für die Ökologie, sondern auch für die vielen umliegenden Hotels eine große Gefahr dar. Es gibt aber einige Ansätze der angrenzenden Länder dem entgegenzuwirken.

Übernachtet haben wir im Hilton Hotel Dead Sea mit insgesamt 275 Zimmern. Die öffentlichen Bereiche des Hotels sind eher nüchtern gehalten und strahlen leider wenig Atmosphäre aus. Die Zimmer sind großzügig und gut ausgestattet. Ein absoluter Vorteil des Hotels ist der kurze Weg ans Tote Meer.
Wir genießen am frühen Morgen das Schweben im 36° Grad warmen Meer und die anschließende Schlammpackung. Länger als 30 Minuten Badezeit sind nicht zu empfehlen, da der hohe Salzgehalt dem Körper Flüssigkeit entzieht. Wir merken recht rasch, dass wir durstig sind und nach der nächsten Wasserquelle suchen. Fasziniert hat uns, dass auf der anderen Seite des Toten Meeres, nur wenige Kilometer entfernt, schon Jerusalem liegt!

Unsere Reise in die Geschichte dieses wunderbaren Landes beginnt, als wir selber mit Mitsubishi Pajeros in Richtung Petra fahren (ca. 200 KM). Unsere Route beinhaltet mehrere Stops und führt uns zunächst zum Berg Nebo (45 Minuten Fahrtzeit) und nach Madaba, um dann per „Kings Highway“ die letzte Etappe des Tages zu fahren. Der Berg Nebo (Jebel Al-Madhbah) ist deswegen sehenswert, weil Jordanien das einzige Land der Welt ist, welches einen Berg zum König gemacht hat. Der Grund hierfür liegt in der biblischen Geschichte, als Moses den Berg bestiegen und von dort das Heilige Land gesehen hat.

Highlight auf dem Berg ist die Gedächtniskirche. In der Mitte des Baptisteriums befindet sich ein fünf mal fünf Meter großer Mosaikteppich, der laut Inschrift im August des Jahres 531 nach Christus im Auftrag des Bischofs Elias von Madaba und des Abts Elias fertiggestellt wurde.

Mit diesem tollen Bild vor Augen, fahren wir in die 20 Minuten entfernte Stadt Madaba – die Stadt der Mosaike. Hier gibt es seit 1992 eine Mosaikschule, bei der man eine zweijährige Ausbildung durchläuft und anschließend ein qualifizierter Spezialist für die Restaurierung und Produktion von Mosaikkunst und Steindekoration ist. Wir sind Naturtalente und schaffen in einer Stunde ein Mosaik mit dem Anfangsbuchstaben unseres Vornamens in arabischer Schrift. Zugegeben, wir haben tatkräftige Hilfe von Studenten und Lehrern bekommen. Begeistert und voller Ehrfurcht für diese sehr filigrane Arbeit, stellt sie den einen vor eine Geduldsprobe, dem anderen ruft sie meditative Aspekte hervor. :-)

Fazit: Eine tolle, Aktivität, die für Gruppen maßgeschneidert in das Programm eingebaut werden sollte!

Nach getaner Arbeit speisen wir im Innenhof eines tollen Restaurants und probieren uns durch die Vielzahl der Arabischen Mezzeh (Vorspeisen) und Hauptgerichte. Im Family-Style kommt alles auf den Tisch und wird in kleinen Schalen serviert.
Nun geht es entlang des „Desert and Kings Highway“ 3 Stunden in Richtung Petra. Wir übernachten im einzigen 5 Sterne Hotel in Petra, das Mövenpick Petra Hotel (183 Zimmer), welches direkt am Eingang der antiken Felsenstadt liegt. Das Hotel ist komplett renoviert und verfügt über ein tolles Rooftop-Restaurant, das sich ideal für ein Abendessen eignet.

Fazit: die Zimmer sind sehr schön und geräumig. Der Service im Restaurant sehr freundlich und kompetent. Insgesamt ist das Hotel in seinem Design und der Atmosphäre sehr stimmig und die beste Wahl in Petra!

Gut zu wissen: Da Petra über zu wenige Hotels im Verhältnis zur Anzahl der Besucher verfügt, sollte man frühzeitig buchen. Die Zimmerpreise werden nicht von der Kategorie, sondern von der Nachfrage bestimmt, daher ist es nicht ungewöhnlich weit über € 500 für eine Übernachtung in der Hochsaison zu bezahlen. Als Alternative gibt es gute 4 Sterne Hotels, die sich ebenfalls hervorragend für eine Nacht in Petra eignen.

Wir beginnen den nächsten Tag mit der Besichtigung von „Little Petra“, welches sich 8 km von Petra entfernt befindet und früher als Karawanenrastplatz galt. Die Fassade entspricht dem Vorbild aus „Groß Petra“ und ist eine einzigartige Kulisse für ein Gala Dinner Setup mit bis zu 300 Personen: Cocktailempfang, Live Musik, Bühnen Setup, und vieles mehr – hier ist (fast) alles möglich!
Im Anschluss geht es zu der bekanntesten Sehenswürdigkeit Jordaniens – die Felsenstadt Petra! Die archäologische Stätte ist seit 1985 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Nabatäer erbauten Petra als Hauptstadt ihres Reiches vor mehr als 2000 Jahren.
Um zur Felsenstadt zu gelangen, gehen wir durch die enge Siq-Schlucht, deren rote Felswände bis zu 100 Meter in die Höhe ragen. Spannung und Vorfreude steigen, als wir einen Teil der Fassade bereits aus der Ferne sehen. Nur noch ein paar Meter und wir stehen am Ende der Schlucht vor dem berühmten Schatzhaus – ein Anblick der uns allen ein „WOW“ entlockt! Man hat gleich den Indiana Jones Film vor Augen und sieht sich schon mit Peitsche und Pferd durch die Schlucht reiten. ;-)
Wir haben Glück und können das ein oder andere Bild ohne Menschenmengen vor dem Schatzhaus schießen. Da Petra als Handelsplatz des alten Arabiens galt, gehört das bunte Markt-Spektakel von Beduinen, die ihre Souvenirs und Kamelritte anbieten, irgendwie dazu.

Weiter, entlang der Fassadenstraße, befinden sich Königsgräber, ein römisches Theater und weitere Gebäude, die kunstvoll in den Felsen geschlagen wurden. Wir klettern etwas die Felsen hoch, um den tollen Ausblick auf das Theater zu genießen und werden ganz unbemerkt von unserem Reiseleiter in eine offene, ehemalige Felsengrabkammer geführt, die mit Kissen und Teppichen ausgelegt ist und zum Verweilen einlädt – ein sehr „instagramable“ Spot! Dazu wird uns ein herrlich-kühler, frischer Orangensaft serviert.
Man kann den ganzen Tag in der Felsenstadt Petra verbringen und viel entdecken, für uns geht es jedoch mit Golfbuggies zurück zum Bus.

Gut zu wissen:

  • Die Golfbuggies kann man nicht im Vorfeld buchen, allerdings funktioniert das System recht gut und die Wartezeiten sind nicht allzu lang. Alternativ kann man die Strecke auch wieder zurück zum Eingang laufen (Dauer: ca. 30 Minuten).
  • Petra gehört zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten Jordaniens und entsprechend muss man mit vielen Menschen rechnen. Folgendes empfehlen wir:
  • Früh morgens um 07:00 Uhr die Besichtigung beginnen.
  • Die Monate Juni und Anfang Juli als Reisezeit auswählen. Die Temperaturen steigen zwar auf 37° Grad, sind aber durch die trockene Luft in Petra und Wadi Rum absolut erträglich. Abends ist die Temperatur perfekt, um draußen zu sitzen.

Wir essen zu Mittag im Mövenpick Nabetean Castle, etwas außerhalb von Petra. Es verfügt über eine große Terrasse, wo ein typisch-arabisches Beduinen Zelt mit niedrigen Kissen, Tischen und einer Auswahl an Mezzeh auf uns wartet. Anschließend fahren wir nach Wadi Rum, das »Tal des Mondes«. Einzigartige Steinformationen, Wüstenlandschaften und Sanddünen sorgen für eine unwirklich-eindrucksvolle Kulisse, die bereits für zahlreiche Spielfilme diente.
Da man im Wadi nicht mit dem Bus fahren kann, steigen wir in 4x4 Pick Up Jeeps ein, die von den dort ansässigen Beduinen gefahren werden. Wir freuen uns über dieses Open Air Erlebnis, bei dem wir die faszinierende Landschaft genießen und viele Fotos machen können!

Wir schauen uns das Aicha Luxury Camp an, welches aus insgesamt 55 Zelten (Luxury und „Bubble“ Zelt) besteht. Die „Bubble“ Zelte verfügen über ein teilweise durchsichtiges Dach aus Kunststoff, wodurch man nachts die Sterne vom Bett aus beobachten könnte, wären sie nicht stark verkratzt. Eine klare Sicht zu den Sternen ist daher eher fraglich und unser Partner Magic Arabia rät von einer Übernachtung ab. Zudem entspricht die arabische Opulenz, in der die Zelte eingerichtet wurden, nicht dem europäischen Geschmack und somit empfehlen wir dieses Camp für MICE-Gruppen nicht.

Um so positiver überrascht, sind wir vom Saraya Luxury Camp, in dem wir übernachten. Es verfügt über 30 Zelte, ausgestattet mit Klimaanlage und großem Badezimmer mit Walk-in Dusche. Besonders schön ist die kleine Holzterrasse, um etwas für sich die Stille der Wüste zu genießen!

Wie bei Famtrips so üblich, haben wir nicht allzuviel Zeit diese tolle „Zimmer“ zu genießen, denn schließlich möchten wir den Sonnenuntergang aus der Wüste heraus erleben. Im Pick Up Jeep geht es rein in die Wüste, wo uns ein Setup aus Stehtischen, Teppichen mit Kissen, kühlen Getränken und leckeren Snacks zum Sun-Downer erwartet. Das Ganze wird von arabischer Musik untermalt von einem eigens für uns engagierter Oud-Spieler (Oud = arabisches Zupfinstrument).

Doch das ist erst der Beginn eines authentischen 1001 Nacht-Erlebnisses: Noch in der Dämmerung fahren wir zurück in Richtung unseres Camps, doch kurz bevor es dunkel wird, halten wir an. Mit Taschenlampen ausgestattet verlassen wir die Autos, laufen mitten in die Wüste, bis sich plötzlich ein Spalier von Beduinen mit lauten Gesängen vor uns auftut und wir uns in einem Camp mit ausgelegten Teppichen, Kissen und Lagerfeuer wiederfinden. Was ein „WOW“-Moment für alle!
Begrüßt vom traditionellen Beduinentanz mit Schwertern bringt dieser uns die Kultur näher und zeigt uns, wie wichtig es ist, solch Elemente in ein Incentive-Programm einzubauen.
Ein Sternedeuter entführt uns mit seinem Teleskop in die Welt der Himmelskörper, mit Witz und Humor, erfahren wir einiges über die Astronomie und lassen bei bester Laune den Abend früh ausklingen, denn der nächste Morgen beginnt bereits um 05:00 Uhr!

Gut zu wissen: Der Sternedeuter steht nur in englischer Sprache zur Verfügung. Wir finden jedoch, dass er ein absolutes „Muss“ ist, sofern die Teilnehmer der englischen Sprache einigermaßen mächtig sind.

Der nächste Morgen startet im Dunkeln mit einer ca. 30-minütigen Fahrt durch die Wüste, bis wir hören und beobachten, wie „schlafenden Riesen“ zum Leben erwachen und Heißluftballons für uns vorbereitet werden. Im Hintergrund geht langsam die Sonne auf – was ein magisches Schauspiel!
Mit 12 Personen im Korb geht es auf ca. 300 Meter Höhe, wo wir 45 Minuten über Wadi Rum „fahren“. In absoluter Stille genießen wir das Licht-Spektakel der aufsteigenden Sonne und wie diese das Antlitz der Felsen einhüllt.

Wieder festen Boden unter den Füßen, erwartet uns ein arabisches Frühstücks-Setup in traumhafter Lage am Felsen - was ein perfekter Start in den Tag!
Der 1-stündige Transfer zurück zum Hotel durch Wadi Rum wird genutzt, um spektakuläre Felsformationen und Sanddünen zu bestaunen und viele „Indiana Jones“ Momente nachzustellen.
Wir erreichen Aqaba am Roten Meer nach 1 Stunde Fahrt und steigen um auf eine exklusive Yacht (max. 70 Pax). Es geht aufs Meer hinaus, um die Unterwasserwelt beim Schnorcheln zu erkunden und im roten Meer zu baden. Haben wir nicht gerade eben noch 300 Meter über der Erde geschwebt und nun geht’s unters Wasser!? Von vielen bunten Fischen und einer Schildkröte begleitet geht es zurück auf die für uns exklusiv gemietete Yacht – das ist Incentive pur!

Unseren letzten Abend verbringen wir im Hyatt Regency Aqaba Ayla Resort welches direkt am Yachthafen liegt und über 286 Zimmer verfügt. Die Anlage ist sehr weitläufig und bietet mit verschiedenen Pools und Lagunen die Möglichkeit, Bereiche für Gruppen zu privatisieren. Die Zimmer gehören mit 42qm zu den größten in Aqaba und sind modern eingerichtet.
Im italienischen Restaurant des Hotels können wir uns auch hier wieder von der top Qualität des Essens überzeugen, welches uns die ganze Reise über beeindruckt hat.
Fazit zum Hotel: Ein gutes Produkt, sehr frisches und modernes Design mit idealer Lage am Yachthafen.

Unser Rückflug bringt uns von Aqaba über Amman nach Frankfurt/Zürich. Der Umstieg ist unkompliziert und ohne lange Wartezeiten.

Warum Jordanien:

  • In knapp über 4 Stunden Flugzeit ist man im authentischen Orient!
  • Herzliche Gastfreundschaft erwartet die Besucher. Bereits im Flugzeug hießen uns die Jordanier willkommen und wünschten uns eine tolle Zeit in ihrer Heimat.
  • Einzigartige Landschaften und Kulturstädte mit WOW-Faktor: Wadi Rum, Totes Meer, Petra und das Rote Meer!
  • Aktivitäten, die dazu gehören: Im Toten Meer schwimmen, Canyoning, Kamel-Trekking, Heißluftballonfahrt und Schnorcheln im Roten Meer.
  • Frische und vielfältige Küche: Ideal für Vegetarier und Veganer!

Fazit:

Jordanien hat sich seine Ursprünglichkeit noch bewahrt und man fühlt sich überall im Land herzlich willkommen! Es ist eine absolut sichere Destination und wird leider viel zu oft durch die Medien in Mitleidenschaft gezogen, wenn von Spannungen zwischen den Nachbarländern Israel und Palästina berichtet wird. Hiervon ist nichts im Land selbst zu spüren!
Die längere Fahrtzeit, um nach Petra und in die Wüste zu gelangen, gerät schnell in Vergessenheit, da ein Highlight das nächste jagt! Wir empfehlen die Monate Juni und Juli als Reisezeit, um von besseren Konditionen zu profitieren und weniger Touristen bei den Hauptattraktionen vor Ort zu haben.

Jordanien gilt als Filmkulisse vieler bekannter Filme. Wer Interesse daran hat, die spektakulären Landschaften in einem Film inkludiert zu sehen, kann sich die folgende Auswahl anschauen:
Der Marsianer / Star Wars / Dune / Lawrence von Arabien / Prometheus / Indiana Jones / Transformers

Ihre Ansprechpartnerin für Jordanien Carol Kahmann